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Maria

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Vice President

Data & AI

Strategy & Tranformation

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Als einzige Frau im Management Meeting – eine Herausforderung oder eine Chance? Maria Unger zeigt, dass es nicht nur möglich ist, sondern auch eine Stärke sein kann. Hier teilt sie ihre Erfahrungen aus der Beratungsbranche, wie sie ihren eigenen Karriereweg gefunden hat, und gibt wertvolle Tipps, wie Frauen in einer anspruchsvollen Umgebung erfolgreich und selbstbewusst agieren können.

Mein Weg als Frau in einer männerdominierten Branche

Direkt nach dem Abschluss meines Studiums habe ich mich entschieden, in die Beratungsbranche einzusteigen, in der ich ursprünglich nur zwei Jahre bleiben wollte. Mein erstes Projekt führte mich in die Automobilindustrie, einen Bereich, in dem ich mir anfangs nicht vorstellen konnte, längerfristig zu arbeiten. Doch nun nach elf Jahren in der Beratung, davon acht Jahre in der Automobilbranche, bin ich immer noch begeisterte Beraterin.

Ich war und bin auch heute noch oftmals eine der wenigen Frauen im Bereich Intelligent Industry mit dem Fokus auf die Automobilbranche. Es war nicht immer einfach und mit einigen Herausforderungen verbunden, den eigenen Weg als Frau in einem doch sehr von Männern dominierten Umfeld zu gehen. Ich hatte oft das Gefühl, mich extra beweisen zu müssen, um mit meinen Kollegen mithalten zu können. Mein Anspruch an mich selbst war zu Beginn enorm hoch und ich habe erst mit der Zeit gelernt, meinen eigenen Anspruch und den Druck, als Frau im Fokus zu stehen, abzulegen. Heute spielt es keine besondere Rolle mehr für mich, als einzige Frau in Management Meetings zu sitzen. Ganz im Gegenteil, ich sehe es als Chance an, andere Kolleginnen zu inspirieren und zu ermutigen.

Einen entscheidenden Faktor zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn bei Capgemini Invent spielte mein damaliger Chef. Er hat mich stets in allen Themen zu 100 % unterstützt und mir nie das Gefühl gegeben, mich extra beweisen zu müssen. Ich kann mich daher sehr glücklich schätzen, diese Unterstützung gerade zu Beginn gehabt zu haben. So konnte ich meinen eigenen Weg selbstbewusst gehen. Heute führe ich ein Team von +40 Mitarbeitenden bei Capgemini Invent und ermutige Kolleginnen in meinem Team und darüber hinaus, selbstbestimmend ihren eigenen Weg zu finden.

Sei dir deiner Stärken bewusst

Während meiner beruflichen Laufbahn als Beraterin habe ich einige Lektionen gelernt – auf zwei davon möchte ich gerne näher eingehen. Ich habe bereits erwähnt, dass ich in der Vergangenheit oft das Gefühl hatte, mich extra stark beweisen zu müssen. Rückblickend mag da vereinzelt sicherlich etwas dran gewesen zu sein, aber viel spielt sich auch in unseren eigenen Köpfen ab. Oftmals neigen wir Frauen dazu, unsere Fähigkeiten zu unterschätzen oder uns zurückzuhalten. Doch genau das Gegenteil ist meistens gefragt: Kenne deine Stärken, stehe zu ihnen und bringe sie selbstbewusst ein. Sei dir darüber im Klaren, was dich in deinem Bereich einzigartig machst, und nutze diese Expertise, um deine Position zu festigen oder weiter auszubauen.

Mir wurde schnell klar, dass ich mich oftmals als einzige Frau im Raum in einer besonderen Situation befand. Anstatt dies als Schwäche zu sehen, habe ich es als Stärke betrachtet. Ich habe bewusst meine Perspektive und meine Fähigkeiten eingebracht und nicht davor zurückgeschreckt, meinen Platz einzufordern. Denn Stärke bedeutet nicht nur Durchsetzungsvermögen, sondern auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Heute freue ich mich als Vorbildfunktion in der Rolle der Führungskraft zu fungieren. Ich habe Kolleginnen im Team, die sich während ihrer Bewerbung bewusst für mein Team aufgrund der Aussichten auf eine weibliche Führungskraft entschieden haben. Dieses Feedback ist für mich ein starker Antrieb, sich weiterhin für mehr Diversität in der Beratung einzusetzen.

Darüber hinaus habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, andere Frauen aktiv zu unterstützen. So wie mir einst die Möglichkeit gegeben wurde, möchte ich nun dasselbe für die Frauen in meinem Team tun. Ich glaube fest daran, dass jede Frau in der Lage ist, ihre Ziele zu erreichen, wenn sie das richtige Umfeld und die nötige Unterstützung hat. Deshalb fördere ich gezielt ihre Entwicklung und stehe gerne als Mentorin zur Seite.

Fordere deinen Karriereweg selbstbewusst ein

Die zweite Lektion, auf die ich gerne eingehen möchte, dreht sich um das Thema Karriereanspruch. In meiner Zeit als Beraterin habe ich schnell gelernt, dass gute Arbeit allein nicht ausreicht, um voranzukommen – man muss auch aktiv seine Ziele verfolgen. Es reicht nicht, einfach abzuwarten und darauf zu hoffen, dass eine Beförderung von selbst kommt. Stattdessen ist es wichtig, klar zu kommunizieren, welche nächsten Schritte man anstrebt und aktiv Feedback einzufordern.

Mir hat damals eine nicht erfüllte Beförderung die Augen geöffnet. Natürlich war ich anfangs sehr enttäuscht, dass es im ersten Anlauf nicht geklappt hat. Doch mit der Zeit habe ich verstanden, dass ich meine Ambitionen sichtbarer und transparenter kommunizieren muss. Außerdem habe ich mir gezielt ein internes Netzwerk aufgebaut und mir seniore Vorbilder gesucht, die mir auf meinem Weg wertvolle Unterstützung und Orientierung bieten konnten.

Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, die eigene Karriere aktiv zu gestalten und Verantwortung für den eigenen Karriereweg zu übernehmen. Heute weiß ich, dass Rückschläge keine Hindernisse, sondern Chancen sind, aus denen man lernen und wachsen kann. Rückblickend bin ich sogar dankbar, dass die Beförderung nicht sofort kam, denn die Zeit bis zur tatsächlichen Beförderung hat mir ermöglicht, besser in die Rolle und die damit verbundenen Aufgaben hineinzuwachsen.

Über die Autorin

Maria Unger ist Vice President bei Capgemini Invent in der Capability Unit Intelligent Industry und leitet dort den Bereich Data, AI & Analytics Services. Als Expertin für Industry Data Excellence unterstützt sie Unternehmen dabei, datengetriebene Innovationen voranzutreiben und operative Effizienz durch modernste Analysetechniken zu optimieren. Direkt nach ihrem Universitätsabschluss stieg Maria bei Capgemini Invent ein und hat seither ihre Expertise im Bereich datenbasierter Lösungen kontinuierlich ausgebaut. Heute spielt sie eine zentrale Rolle in der digitalen Transformation der Industrie.