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Ab in die Cloud mit „RISE with SAP“: 5 Tipps für Automobilunternehmen

06/24

Schnell entscheiden, anpassungsfähig und proaktiv sein: In der Transformation sind das die Anforderungen an moderne Automobilunternehmen. Die Cloud kann hier unterstützen. Mit RISE with SAP hat das Softwarehaus SAP Hyperscaler-Leistungen und moderne SAP-Cloud-Software gebündelt. Das legt die Basis für schnelle Anpassungen. Einige wichtige Tipps für einen erfolgreichen Umstieg.

Innovationen schneller einführen, transparente, digitalisierte Prozesse, eine unternehmensweite Automatisierung und schnell anpassbare Strategien: Das sind einige der Maßnahmen, mit denen die Automobilindustrie die aktuellen Herausforderungen meistern kann. Wie die IT-Trends 2024 Studie von Capgemini zeigte, werden innovative Themen wie generative Künstliche Intelligenz (KI), mehr Schutz durch KI-Lösungen und Multi-Cloud-Ansätze für die Automobilbranche künftig immer wichtiger. Mit dem Umstieg auf RISE with SAP bekommen Unternehmen nicht nur Zugang zu Hyperscalern wie Amazon, Google oder Microsoft, sondern auch zu Technologien wie maschinellem Lernen, Künstlicher Intelligenz und Echtzeitanalysen, und das alles effizient über einen Vertragspartner, die SAP. Nach Angaben von SAP nutzen bereits über 6.000 Unternehmen über alle Branchen hinweg das Anfang 2021 erstmals vorgestellte Bundle aus SAP Software und Hyperscaler Services, oft zunächst für einige wenige Funktionalitäten. 2027 wird die cloud-basierte Kernlösung SAP S/4HANA zur Abbildung der betriebswirtschaftlichen Prozesse quasi Pflicht, denn dann läuft der Support für ältere Softwareversionen (SAP ECC) aus. Egal, ob Unternehmen ihre Cloud „private“, das heißt in einer kundenindividuellen Umgebung (single-tenant), oder „public“, das heißt in einer standardisierten Umgebung für alle Kunden (multi-tenant), beim Hyperscaler betreiben: Hier finden Sie einige Tipps für Ihren Umstieg.

1. Daten und Prozesse aufräumen

In der Cloud und auch im RISE with SAP Konzept gibt es Rahmenbedingungen, an die sich Unternehmen halten müssen. Es ist zum Beispiel nicht mehr möglich, Festplatten anzubinden, die Daten mit der Cloud zu verbinden und beliebig von A nach B zu verschieben. Sämtliche Daten müssen künftig zunächst auf einen Server geschoben, dort auf Viren untersucht und validiert werden, ehe sie in die Cloud geschoben werden. Diese Best Practice ist zwar seit Jahren von SAP empfohlen, wird in der täglichen Praxis aber nicht immer befolgt. Mit RISE with SAP werden SAP Best Practices nun zum „Muss“. Die Folge: In Unternehmen muss aufgeräumt werden. Das bedeutet, dass überprüft werden muss, wofür Daten genutzt werden. Und es muss klar sein, welche Daten wie lange im System bleiben müssen. Die Kommunikation zwischen den Systemen muss nach SAP-Standard ablaufen und aus der Dokumentation muss ersichtlich sein, welche Schnittstellen wofür genutzt werden. „Add-ons“ oder „Add-Ins“, die keine Updates mehr bekommen, können etwa unter RISE with SAP nicht weiter betrieben werden. Gut zu wissen: Das Design der Software steht fest und niemand kann etwas hineinschreiben. Selbst Zugänge über ftp-Server zu Hyperscalern sind nicht mehr möglich, über die in der Vergangenheit individuell Anpassungen gemacht werden konnten.

2. Ein langfristiges IT-Architekturkonzept entwickeln

RISE with SAP funktioniert nach dem Baukastenprinzip. Die Kosten hängen also auch davon ab, wie viele Bausteine man nutzt. Oft kommen Unternehmen mit einem geringeren Leistungsumfang zurecht als zunächst gedacht. In einer IT-Architekturstrategie legt die IT-Strategie in Abstimmung mit den fachlichen Abteilungen fest, welche Funktionen erforderlich sind und welche in diesem Quartal, im nächsten Jahr und langfristig eingeführt werden können. Das gibt Unternehmen die Chance, klein zu starten und Stück für Stück zu erweitern. Die meisten der Module sind branchenübergreifend. Gerade in der Autobranche ist es jedoch wichtig, schon in der Strategie mit zu berücksichtigen, wie Zulieferer und Autohersteller zusammenspielen und welche Daten nachgehalten werden müssen. Hinsichtlich der Rückverfolgbarkeit von eingesetzten Bauteilen beispielsweise muss, insbesondere  aufgrund gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen , die Lieferkette bis hin zu kleinen Lieferanten teilweise über zehn Jahre nachvollziehbar sein.

3. Big Picture im Auge behalten

Bis jetzt gab es für Unternehmen zwei Möglichkeiten: Entweder ein „Preferred Partner“ betreut komplett oder teilweise die Cloud- und SAP-Landschaft zu definierten Konditionen oder aber eine eigene IT-Abteilung macht es selbst. Jetzt sollten Firmen einen leitenden Unternehmensarchitekten im Hause haben, der die Fäden zusammenhält. Er verkörpert gewissermaßen das Big Picture, das die Vision des Unternehmens widerspiegelt. Er kennt sich mit dem Betrieb von SAP und Datenbanken, Konzepten für IT-Infrastruktur und -Security sowie dem Audit aus – und auch mit Eigenheiten und Tücken in eigenen Systemen. Mit RISE with SAP bekommt der Kunde zwar alles aus einer Hand. Doch kann es hilfreich sein, regelmäßig eigene Checks des Systems zu machen. Dazu gehören Backup-Restore- und High-Availability-Checks, monatliche Health-Checks und Early-Watch-Reports, die Ressourcenengpässe, Fehlkonfigurationen oder Sicherheitsprobleme aufzeigen. Zudem ist es gerade bei Cloud-Systemen sinnvoll, auch den Datenverkehr im Auge zu behalten, der zwischen externen Datenbanken und dem Cloud-System fließt. Hier können schnell Kosten anfallen, die die Aufwendungen für die SAP-Softwarelizenzen übersteigen.

4. Audit und Compliance ernst nehmen

Eigentlich eine Pflichtübung, und doch wird die Compliance nicht immer ernst genommen: Je nach Regelung dürfen Daten beispielsweise Deutschland oder die EU nicht verlassen. Im Katastrophenfall muss dafür gesorgt sein, dass ein Backup der Daten in mindestens 200 Kilometer Entfernung verfügbar ist. Zudem verlangen Auditoren Backup- und Restoretests für das genutzten Rechenzentrum sowie ein High-Availability- und Notfallkonzept. Das betrifft bei RISE with SAP in diesem Beispiel sowohl Rechenzentren in Walldorf als auch Frankfurt, wo sich die SAP- bzw. Hyperscaler-Rechenzentren befinden.

6. Neues Ticketing-System beachten

In die Cloud zu gehen, bedeutet Standardisierung und damit auch oft, etablierte Prozesse aufgeben zu müssen. Das heißt, dass nachträglich Anpassungen erforderlich sind und weiterhin möglich sein sollen. Da SAP mit der neuen Software den „SAP Application Basis Support“ nicht mehr aus der Hand gibt, gibt es nun ein eigenes Ticketing-System von SAP. Dazu gehören die Bereiche Software, Lizensierung, technische Evaluierung und das Geschäft mit den Hyperscalern. IT-Dienstleister und Unternehmen müssen Anpassungen etwa eines dynamischen Parameters künftig von SAP vornehmen lassen. Vorteil für SAP-Kunden: Das Ticketing-System umfasst nicht nur die SAP-Cloud-, sondern auch die Systeme der genutzten Hyperscaler – alles aus einer Hand.

Wir empfehlen Ihnen für weitere Informationen das Buch:

SAP auf Hyperscaler-Clouds: SAP-Systeme mit AWS, Microsoft und Co. in der Cloud betreiben – Der umfassende Leitfaden (SAP PRESS), Steffi Dünnebier und Uwe Zabel, 2023;

Expertenaustausch:

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Unsere Expert*innen

Steffi Dünnebier

Managing Enterprise Architect for SAP S/4 HANA Cloud
Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung als Enterprise-Architect im Schwerpunkt SAP und trusted Advisor berate ich Kunden und Provider in allen Themen um SAP Architektur, SAP Betrieb, SAP Prozesse sowie SAP Integration und SAP Cloud Migrationen. Als Lead Architektin habe ich zusammen mit den Kollegen und Kolleginnen schon viele Transformationsprojekte in den unterschiedlichsten Branchen und die unterschiedlichsten Cloud-Lösungen sowie Cloud Hyperscaler unterstützt. Mein Schwerpunkt liegt dabei aktuell auf Projekten und Beratung rund um das Thema SAP S/4 HANA Cloud.

Anke Rieche

Global Automotive Program Lead
Anke ist eine Business Development Expertin mit 20 Jahren Erfahrung in den Bereichen Software, Infrastruktur und Beratung. Als hochmotivierte Teamplayerin mit ausgeprägter Kundenorientierung hat sie sich einen Namen für die Entwicklung und Umsetzung von Markteinführungskonzepten gemacht, insbesondere im Zusammenhang mit den SAP-Plattformen S/4 HANA und Intelligent Enterprise, vor allem im Automobilmarkt. Anke ist davon überzeugt, dass Automobilzulieferer und OEMs durch den Einsatz der Automotive Cloud-Lösungen von SAP, einschließlich der gemeinsamen Entwicklungen von SAP und Capgemini und der Co-Innovation mit Pilotkunden, neue Dimensionen der Agilität und Geschwindigkeit erreichen können.