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Pünktlichere Bahn, intelligente Fertigung, Smart Cities – Edge Computing ist dafür ein zentrales Puzzleteil.

Cornelia Görs
29. Aug. 2024

Edge Computing ermöglicht die Auflösung der Grenzen zwischen virtueller und realer Welt. Das bietet direkt greifbare Vorteile, ist aber auch langfristig essenziell für Unternehmen.

Zu den unmittelbaren Vorteilen zählt die Steigerung betrieblicher Effizienz: Da Leistung direkt dort erbracht wird, wo sie benötigt wird, reduziert Edge Computing die Latenz sowie den Netzwerk-Traffic und erhöht die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung und damit der Anwendungen eines Unternehmens. Dadurch können Daten in Echtzeit in wertvolle Informationen für die Entscheidungsfindung umgewandelt werden. Neben Verbesserungen von bestehenden Prozessen ebnet Edge Computing aber auch den Weg für Innovationen und neue Geschäftsmodelle.

Leistung dort, wo sie benötigt wird

Technologien wie 5G, Fog und Edge Computing bringen Speicher-, Prozessor- und Konnektivitätstechnologie näher an die reale Welt. Sie ermöglichen Datentransaktionen da, wo sie benötigt werden, beispielsweise für intelligente Fertigung, autonomes Fahren, Smart Cities oder Gebäudeautomationssysteme. Die Verknüpfung von IT-Technologien (wie Datenanalyse, Cloud-Computing und Cybersicherheit) mit Systemen der Operational-Technology (OT) – z. B. industrielle Steuerungssysteme und Fertigungsanlagen – via Edge Computing schafft neue Möglichkeiten:

  • Manuelle Eingriffe werden reduziert
  • Die Genauigkeit der Wartung wird erhöht
  • Dank der Lokalisierung von 5G- und GNSS-Signalen durch Edge Computing wird die exakte Standortbestimmung (Zeit und Ort) für das globale Navigationssatellitensystem (GNSS) möglich
  • Autonome Transportroboter und fahrerlose Transportsysteme können Produkte einlagern und Kundenbestellungen für den Versand vorbereiten
  • Hindernisse im Straßen- oder Bahnverkehr werden zuverlässig erkannt
Quelle: ©Capgemini 2024, all rights reserved

Die Liste der Vorteile ist lang. Sie wird noch länger, mit jeder Innovation, die Menschen, Software, Hardware, Prozesse oder Daten mehr verschmelzen lässt und so aus IT-Infrastruktur eine „Infostruktur“ kreiert. Eine Technologie, die diese Verschmelzung anschaulich illustriert, ist der digitale Zwilling.

Von Einzelantworten zu Gesamtmodellen – dank digitaler Zwillinge

Digitale Zwillinge werden immer präzisere und vertrauenswürdigere Modelle ihrer physischen Äquivalente. Laut einer Capgemini Studie erwägen 47 Prozent der Unternehmen strategische Partnerschaften für Initiativen zum digitalen Zwilling. Es eröffnen sich gänzlich neue Möglichkeiten für die Orchestrierung und Verwaltung physischer IT-Infrastruktur-Komponenten und der von ihr generierten Daten. Die Welten IT und OT wachsen immer schneller zusammen, ermöglichen das ‘Internet of Digital Twins‘ und lösen so eine der größten Digitalisierungsbremsen in der Industrie.

Herausforderungen & Lösungen

Die Konvergenz von IT und OT ist essentiell, birgt aber potenzielle Herausforderungen, insbesondere bei der Übertragung etablierter betrieblicher Abläufe auf die jeweils andere Umgebung. Die OT dient der Überwachung, Steuerung und Automatisierung von technischen Abläufen. Störungen dieser Systeme können zu Produktionsausfällen, technischen oder personellen Schäden sowie zu Umweltschäden führen. Betriebliche Eingriffe im Rahmen des Change- und (Security-) Incident-Managements müssen diese möglichen Auswirkungen berücksichtigen. Änderungen können zudem eine erneute behördliche Freigabe bzw. Zulassung erfordern.

Bestehende und bewährte Standards der IT sind auf diese spezifischen OT-Anforderungen anzupassen. Diese Notwendigkeit greifen Initiativen wie Margo auf: Es gilt, Mechanismen für die Orchestrierung von Edge-Anwendungen/Workloads sowie von Geräten zu definieren und so notwendige neue Betriebsmodelle für EdgeOps zu unterstützen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellt mit der “Cyber-Sicherheitsempfehlung zur sicheren Nutzung von Edge Computing” Handlungsempfehlungen zur Verfügung.

Gemeinsam Grenzen überschreiten

Fest steht: Konvergenz von Lösungen aus dem Bereich der Operational Technology (OT) und Informationstechnologie (IT) bietet die Basis für Optimierung der Produktion, Steigerung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Edge Computing bringt die Rechenleistung dahin, wo sie benötigt wird und ist ein zentraler Baustein für die digitale Transformation in Unternehmen.

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Autorin

Cornelia Görs

Cornelia Görs ist Enterprise Architect Director Business & Technology Solutions bei Capgemini.