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Effiziente Maschinenintegration: Wie klare Use-Cases teure Anpassungen vermeiden und reibungslose Abläufe zwischen Shopfloor und Unternehmensplattform sichern
 

Michael Hörning
11. Nov. 2024

Die Integration von Maschinen auf dem Shopfloor mit den Unternehmensplattformen ist heute unverzichtbar. Sie ermöglicht eine bisher unerreichte Transparenz durch Echtzeitdaten und fördert flexible Fertigungsprozesse, die Effizienz und Qualität steigern.

Doch hinter diesen Vorteilen steckt ein komplexes Zusammenspiel von Erwartungen und Anforderungen verschiedenster Stakeholder – von internen Teams bis zu externen Maschinenlieferanten. Maschinen-Use-Cases spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie abgestimmte und strukturierte Szenarien für die Integration bieten und kostspielige Anpassungen vermeiden.

Herausforderungen beim Rollout in der Smart Factory  

Wenn Maschinen und digitale Plattformen reibungslos kommunizieren, können Unternehmen datenbasierte Entscheidungen treffen und schnell auf Herausforderungen reagieren. Der Integrationsprozess, insbesondere in neuen Werken, in denen Maschinen geplant, spezifiziert und gebaut werden müssen, ist jedoch komplex. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die Erwartungen interner und externer Stakeholder abzustimmen. Interne Teams wie IT, Produktion und Betrieb arbeiten oft flexibel und passen sich neuen Anforderungen in einem fortlaufenden Prozess an. Externe Maschinenlieferanten hingegen verfolgen meist einen festen, meilensteinbasierten Ansatz, der auf Qualitätssicherung und termingerechte Lieferung abzielt. Dies erfordert eine frühzeitige Einreichung von Spezifikationen. Die unterschiedlichen Herangehensweisen führen oft zu unvollständigen Anforderungen und kostspieligen Anpassungen.

Bessere Zusammenarbeit unterschiedlicher Stakeholder durch Maschinen-Use-Cases

Um diese Herausforderungen zu umgehen, müssen bereits früh im Projekt die sogenannten Maschinen-Use-Cases definiert werden. Diese schaffen eine gemeinsame Sprache und beschreiben die gewünschte Maschinenfunktionalität, Interaktionen und Datenflüsse, die für die Kommunikation zwischen Shopfloor und Unternehmensplattformen benötigt werden. So wird die proaktive Identifizierung von Problemen unterstützt und ein gemeinsames Verständnis gewährleistet.

Für die internen Stakeholder fördert die Definition von Use-Cases die Abstimmung zwischen den Abteilungen. Sie ermöglicht es den Teams, anhand konkreter Szenarien zu diskutieren und Anforderungen früh im Projekt festzulegen, was den späteren Betrieb der Maschinen erleichtert.

Für die externen Stakeholder, können mit Hilfe der Use-Cases klare Spezifikationen erstellt werden. Dies gibt den Lieferanten einen Überblick über die notwendigen Maschinenaktionen, Interaktionen und Datenflüsse. Maschinen können dadurch von Anfang an den tatsächlichen Anforderungen des Werks gerecht werden, wodurch letzte Änderungen an Hardware und Software minimiert und Integrationsrisiken reduziert werden. So lassen sich kostspielige Anpassungen vermeiden, wenn es zur eigentlichen Integration der Maschinen kommt.

Der Anwender steht im Fokus der Use-Cases

Wichtig ist dabei, dass die Use-Cases eine starke Benutzerorientierung aufweisen. Durch den Fokus auf Bediener und Wartungspersonal ist sichergestellt, dass die digitalen und physischen Aspekte der Maschinen den realen Betriebsanforderungen entsprechen. Anschaulich wird verdeutlicht, wie sich die Maschinen in verschiedenen Szenarien verhalten sollen und welche Daten ausgetauscht werden. Dieser Fokus auf den Anwender verbessert nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern steigert langfristig auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden im täglichen Betrieb.

Strukturiertes Vorgehen bei der Maschinenintegration

Capgemini unterstützt Kunden mit umfassendem Branchenwissen, interdisziplinärer Zusammenarbeit und technischer Expertise bei der Erstellung von Maschinen-Use-Cases. Mit einer strukturierten Methodik wird sichergestellt, dass alle Anforderungen abgedeckt sind und die Maschinenintegration den Unternehmenszielen entspricht. Capgeminis Branchenkenntnisse helfen dabei, Herausforderungen frühzeitig zu antizipieren und robuste, adaptive und zugleich präzise Use-Cases zu gestalten.

Durch Maschinen-Use-Cases Risiken reduzieren und Kosten sparen

Maschinen-Use-Cases sind somit ein strategisches Werkzeug, um sicherzustellen, dass Maschinen den betrieblichen Anforderungen optimal entsprechen und eine reibungslose Integration in die Produktionsumgebung gewährleistet ist. Sie fördern die Zusammenarbeit der internen Teams und schaffen zugleich klare Spezifikationen für Lieferanten als einen möglichen Bestandteil des Lastenhefts. Durch eine klare Definition von Funktionalität, Datenflüssen und Interaktionen bieten Use-Cases eine wertvolle Basis für eine zielgerichtete und nachhaltige Umsetzung der Integrationsziele und reduzieren Risiken, die zu kostspieligen Anpassungen führen könnten.

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Autor

Michael Hörning

Senior Business Analyst
Michael Hörning arbeitet seit 4 Jahren als Business Analyst bei Capgemini. Sein Fokus liegt auf Intelligent Manufacturing.