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Portfolio Management für intelligente Produkte und Services

Sebastian Marschall
05. Mai 2022
capgemini-invent

Wie ein digitales Service-Portfolio entsteht

Längst ist die Notwendigkeit der digitalen Transformation in sämtlichen Industrien angekommen, was vor allem am steigenden Anteil intelligenter Produkte und Services ersichtlich wird. Beinahe alle Unternehmen stehen weiterhin vor einem tiefgreifenden Wandel, beispielsweise vom traditionellen Produkt- zum innovativen Lösungsanbieter.

Für das Angebot solcher Lösungen sind intelligente Produkte und Services notwendig, die in einem Service-Portfolio gebündelt werden. Letzteres kann entstehen, indem zu Beginn die dafür notwendige Priorisierung sämtlicher Produkt- und Service-Ideen erfolgt.

Einsatz eines Frameworks mit passenden Evaluierungskriterien

Zur Bewertung passender Ideen bietet sich ein Framework an, das aus der Vielzahl an Ideen solche mit geringerer Relevanz von solchen mit großem Potential für eine Steigerung des Umsatzes und/oder der Kundenzufriedenheit trennt. In die Bewertung fließen auch die technische Umsetzbarkeit sowie die Identifikation von leicht umsetzbaren Ideen ein. Zu diesem Zweck eignet sich beispielsweise der Stage-Gate-Prozess, bei welchem die nächste Phase erst erreicht wird, wenn zuvor definierte Anforderungen erfüllt sind.

Die sorgfältige Bestimmung geeigneter Bestandteile für das Service-Portfolios ist durch die Anwendung eines Bewertungsprozesses möglich. Hierfür notwendige Phasen werden nachfolgend näher beschrieben:

  1. Ideenfindung: Zunächst werden Produkt- oder Service-Ideen gemeinsam erarbeitet, wofür sich beispielsweise Design Thinking-Workshops anbieten. Best Practices von vergleichbaren Portfolios im Markt werden genau wie passende Ideen aus artverwandten Branchen ergänzt.
  2. Spezifizierung: Die entstandene Longlist wird im nächsten Schritt um Duplikate reduziert und mit zuvor definierten Kriterien näher spezifiziert. Schließlich können Ideen-Cluster gebildet werden, die als Basis für die nachfolgende Priorisierung dienen.
  3. Priorisierung: In diesem Schritt werden clusterweise alle Produkt- und Service-Ideen einzeln anhand festgelegter Evaluierungskriterien bewertet. Wesentliche Kategorien zur Bewertung sind vor allem die Dimensionen technische Machbarkeit und Potential der Idee. Darüber hinaus können Parameter wie Kosteneinsparungspotential und Größe des adressierbaren Markts hinzugezogen werden. Ideen mit einem geringem Umsetzungsaufwand und großem Potential – auch als „low-hanging fruits“ bezeichnet – werden so identifiziert und erhalten im weiteren Verlauf eine höhere Priorität.
    Die Anzahl der Bewertungskriterien ist in dieser Phase sorgfältig zu wählen, da sie einerseits den Aufwand während der Bewertung erhöht, andererseits aber auch eine umfassende Betrachtung sämtlicher Parameter sicherstellen kann.
  4. Quantifizierung: Die priorisierte Shortlist kann nun durch zusätzliche Validierungen und Spezifizierungen ergänzt werden, wodurch einzelne Ideen weiter detailliert werden. Produkt- oder Service-Ideen gewinnen dadurch an Reife, sodass in der Folge konkrete Business Cases erstellt werden können. Auf dieser Basis kann schließlich die finale Auswahl der zunächst umzusetzenden Ideen getroffen werden.
  5. Planung: Auf dieser Basis kann die Implementierung konkret geplant werden. Dies geschieht, indem Abhängigkeiten identifiziert werden, sodass eine Roadmap erstellt werden kann. Daraus ergibt sich schließlich eine konkrete Reihenfolge für die Umsetzung einzelner Roadmap-Bestandteile. In der Planung werden auch die zur Verfügung stehenden Ressourcen berücksichtigt.
  6. Implementierung: Die konkrete Transformationsroadmap dient nun als Basis für den Übergang in die nächste Phase, in welcher die Realisierung basierend auf der Implementierungsroadmap erfolgen kann.

Mit der Roadmap wird der konkrete Plan für mehrere Jahre festgelegt, weshalb ihre Qualität kritisch für den Erfolg eines Unternehmens ist. Ein fundierter Prozess zur Ableitung inklusive der Berücksichtigung aller relevanten Faktoren ist daher von hoher Bedeutung. Die Expert*innen von Capgemini Invent helfen gerne dabei, mit Ihnen gemeinsam ein Service-Portfolio zu erarbeiten. #GetTheFutureYouWant

Haben wir Ihr Interesse geweckt? In den kommenden Wochen finden Sie an dieser Stelle weitere Beiträge zur Ausnutzung des vollen Portfolio-Potentials.

Herzlichen Dank an die Co-Autoren Marvin Böhm und Gunnar Seidel.

Autor

Sebastian Marschall

Senior Director I Intelligent Industry
Sebastian Marschall ist Director bei Capgemini Invent und unterstützt unsere Kunden bei der Realisierung von Wachstums- und Effizienzpotenzialen durch neue digitale Serviceportfolios und Geschäftsmodelle. Mit Hilfe unseres bewährten End-to-End-Ansatzes begleit er unsere Kunden von der Strategie über das Design bis hin zur Umsetzung und Go-2-Market.

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